Nach der aufreibenden Waljagd hatte ich mir etwas Ruhe verordnet und begab mich mit Frau Dohm (immerhin die Großmama von Katja Mann) in ein Ostseebad. Als 80jährige schildert sie in dem kleinen aber sehr feinen Werk (in der Ausgabe der Büchergilde) ihre Eindrücke einer Badegesellschaft 1909. Dafür lässt sie eine fiktive Frau Briefe an ihren verwitweten Schwager schreiben. Sie berichtet von seinen Kindern, die sie für den Urlaub unter ihre Fittiche genommen hat und über die Menschen, die sie trifft. Dohm - eine engagierte Bürger- und Frauenrechtlerin - wirft dabei Themen wie Antisemitismus, Pädagogik und Nationalismus auf. Und das alles in einem ironischen Plauderton. Eine schöne Novelle, die ich sehr gerne gelesen habe. Ich gebe sieben von zehn Strandkörben.
berndhinrichs
Commenti