Manchmal ist es einfach nicht zu erklären: Wer sich tatsächlich darauf einlässt und meinen Einlassungen zu den unterschiedlichsten Büchern folgt, wird festgestellt haben, dass es zwei Dinge gibt, die ich sehr gerne mag: erstens Klassiker und zweitens deren bibliophile Ausstattung. Beides trifft auf Daniel Defoes „Robinson Crusoe“ zu. Das Werk aus der frühen Aufklärung ist ohne Zweifel ein Klassiker aus dem Segment Abenteuer- und Entwicklungsroman und zudem in der wundervollen Mare-Klassiker Edition. Trotzdem. Ich muss es leider so sagen, Robinson wird erst nochmal ein paar Jahre ohne mich auf seinem Eiland verbringen müssen. Warum? Vielleicht ist es Defoes Art zu erzählen, die mich vorschnell die Flucht aus seinem Dschungelcamp ergreifen ließ. Bis Seite 150 – also zu einem Zeitpunkt, als er mir bereits eine kleine Höhle, ein Zelt, ein umzäuntes Grundstück und ein paar Haustiere zur Verfügung stellen konnte – habe ich durchgehalten, bevor ich rief: „Ich will mich nicht langweilen, holt mich hier raus“. Denn ab diesem Zeitpunkt wurden mir die Doppelungen im Roman einfach zu viel. Defoe schildert, wie Robinson sich auf der Insel einrichtet, um dann die gleichen Szenen noch einmal aus Robinsons Tagebuch vorbeiziehen zu lassen? Warum nur? Glaubt Defoe ich habe es beim ersten Mal nicht verstanden? Vielleicht werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal den Versuch unternehmen eine Insel mit Robinson zu teilen. Denn eigentlich ist so ein Inselleben ja auch ganz nett. Ich gebe drei von zehn Schiffbrüchen
berndhinrichs
Comments