Eine Reise in die Artis sei schon beinahe unanständig, meint Julia Finkernagel, Herausgeberin der Unterwegs-Reihe innerhalb der Büchergilde, im Vorwort. Und dann auch noch mit einem Kreuzfahrtschiff? „Pfui“ ruft sie dem Leser entgegen. Gut, dass wir zuhause im wohligen Sessel sitzen bleiben können, und statt uns Arezu Weitholz den Schmähruf abbekommt. In ihrem kleinen Roman „Beinahe Alaska“ – ursprünglich im Mare Verlag erschienen – unternimmt die Protagonisten besagten Kreuzfahrt in den ganz hohen Norden und schildert ihre Eindrücke. Inwiefern das auf persönlich gemachte Erlebnisse fußt, ist leider nicht überliefert. Fest steht, dass eine Reisegesellschaft selten mit so spitzer Feder, so treffend und so bösartig beschrieben wurde. Ein Buch zwischen lauthals Lachen und Mitleid. Ich gebe neun von zehn Polarlichter.
PS: Hat mir gefallen hier oben, ich bleibe noch etwas, reise aber in der Zeit zurück…
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