Was für ein Gaunerstück. Der neue Roman von Colson Whitehead entführt uns ins New York der späten 50er und frühen 60er Jahre - genauer: nach Harlem. Mowtown ist angesagt. Wir lernen Ray Carney, den Möbelhändler kennen, der für ein paar Dollar gerne auch mal Diebesgut verkauft. Er versucht sich und seine Familie durchzuschlagen, was ihm mit etwas Glück und viel Gerissenheit auch gelingt. Der neue Roman von Whitehead hat sicherlich nicht die Intensität von „The Underground Railroad“ oder „The Nickel Boys“, dennoch gelingt ihm (wieder einmal) ein fesselndes Stück Literatur. Er fängt gekonnt die Stimmung in NYC am Beginn der Beatgeneration ein: Rassenunruhen, Drogen durchseuchen den Stadtteil, verzweifeltes Festhalten am Status Quo der Weißen und vor allem die tiefe Resignation und die unglaubliche Wut der Schwarzen. Das alles mit leichter Feder geschrieben. Mal lustig, mal mitreißend.
Dabei nicht so tief wie die Vorläufer – na und? Reach Out I’ll Be There, Folks. Ich gebe neun von zehn Four Tops!
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