Na bitte, es geht doch! Der neue Band der Unterwegs-Reihe aus der Büchergilde Gutenberg (gibt es unter den Lesern eigentlich tatsächlich noch welche, die nicht Mitglied der Büchergilde Gutenberg sind?) ist mal wieder ein Volltreffer. Wir sind unterwegs mit der deutsch-britischen Journalistin Sybille Bredford – und zwar „Am liebsten nach Süden“. Unterwegs bedeutet bei der quirligen Dame 1948 in Capri, 1961 in Frankreich/Italien, 1953 in der Schweiz, Dänemark 1962, Portugal 1958, Frankreich 1978, Jugoslawien 1965 und Venedig 1967. Bedford weiß, wie man zu reisen hat. Immer stilvoll und in noblen Hotels, außerhalb der Massenströme. Schon als wir uns 1948 auf den Weg nach Capri machen – inklusiver eines kleinen Autocrashs –, verwundert es nicht, dass sie mit den beiden Mann-Sprösslingen Erika und Klaus befreundet war. Wir erfahren viel von ihr über Land und Leute, vor allem aber über das Reisen. Ihren Hang zum Luxuriösen und zur Extravaganz kann man ihr dabei nicht die Spur verübeln. Bredford ist nicht nur eine chaotische Autofahrerin, sondern zu plappert auch in einer Tour. Ununterbrochen und das auf eine dermaßen charmante Art, dass ich mich jedes Mal wieder neben sie gesetzt habe, den Wind gespürt habe und mich einfach prächtig unterhalten habe. Dafür gebe ich acht von zehn Champagnerflaschen.
berndhinrichs
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